Mit dem Werkstoff Glas haben wir einen vollkommen geschmacksneutralen und zu 100 % lebensmittelechten Lagerbehälter, bzw. eine „Verpackung“ für unsere wertvollen Spirituosen. Wenn überhaupt, ist der Verschluss einer Flasche der Teil, der auf Dauer negativen Einfluss auf die Aromen des Flascheninhalts nehmen könnte. Vorausgesetzt die anderen, potenziell negativen Einflüsse, die während der Lagerung auf eine Spirituose einwirken können, werden ausgeschlossen.
Mehr hierzu erfährst du hier, im 1. Teil der Reihe Spirituosenlagerung – „Wo lagere ich meine Flaschen am besten?“
„bei dem zweiten Korken von rechts kann man sich ganz gut vorstellen, was passiert wenn die Flasche längere Zeit liegt...“
Kommt der hochprozentige Alkohol von Destillaten, Likören und anderen Spirituosen über längere Zeit in Kontakt mit dem Flaschenverschluss, könnte er über kurz oder lang den Flaschenverschluss angreifen oder unerwünschte Aromen aus diesem herauslösen.
Schraubverschlüsse mit eingelegten Kunststoffplättchen können, zumindest theoretisch, auf Dauer Geschmack an das Produkt abgeben. Auch „Glaskorken“ haben normalerweise einen Kunststoffdichtring, den ich, genau wie einen reinen Kunststoffkorken, nicht dauerhaft einem hochprozentigen Alkohol aussetzen würde.
Naturkork kann sich bei längerem Kontakt zu hochprozentigem Alkohol auflösen. Der Korken wird dann mit der Zeit porös und kann bei dem Öffnen der Flasche einfach kaputt gehen und zerbröseln. Anders ist das bei der Weinlagerung. Weinflaschen, die mit Naturkorken verschlossen sind, sollen unbedingt liegend gelagert werden. So wird verhindert, dass der Korken im Hals der Weinflasche austrocknet und kaputt geht. Allerdings haben wir es im Weinbereich üblicherweise nicht mit Alkoholgehalten von mehr als 15% vol zu tun. Bei Weinflaschen mit Schraubverschluss oder Kunststoffkorken, kann auf die liegende Lagerung natürlich verzichtet werden.
„so sieht das doch ganz gut aus!“
Außerdem kommt es gelegentlich vor und auch hier spreche ich aus Erfahrung, dass eine Flasche mit Naturkorkverschluss gar nicht zu 100% dicht ist. Das fällt dann bei dauerhafter, liegender Lagerung einer solchen Flasche recht bald auf und sorgt für eine unangenehme Überraschung beim nächsten Blick in die Hausbar.
Gott sei Dank ist kaum etwas einfacher, als den (potenziellen) Einfluss eines Flaschenverschlusses auf den Inhalt seiner Flasche auszuschließen.
Lagert man Flaschen mit hochprozentigem Inhalt einfach grundsätzlich stehend,
können das Auslaufen und Herauslösen von Geschmacksstoffen aus dem Verschluss sicher vermieden werden.
Fazit: Liköre, Destillate und Spirituosen sollten, bei längerer Lagerung stehend aufbewahrt werden.
Insgesamt haben wir also in der Blog-Reihe - Spirituosenlagerung bisher gelernt, dass wir unsere Flaschen am besten im Dunkeln stehen lassen. Jedenfalls dann, wenn sie noch darauf warten ausgeschenkt zu werden.